Tradition trifft High-Tech: Digitalisieren mit ZetesMedea

Titelstory ident Nr. 6-2023 / Zetes GmbH / 

Das Traditionsunternehmen A&E Gütermann digitalisiert im Fertigwarenlager seine Prozesse in mehreren Schritten mit ZetesMedea und mobilen Computern von Honeywell. Nach Umstellung von Inventur und Einlagerung sollen weitere Arbeitsbereiche folgen.

In den langgestreckten Lagerhallen von A&E Gütermann am Firmenstammsitz in Gutach im Breisgau ist die über 150jährige Tradition des weltweit führenden Herstellers von Nähgarn auf Schritt und Tritt spürbar. Die mit Sägezahndächern versehenen Gebäude werden im Innenbereich durch lange Reihen manuell bedienbarer Fachbodenregale geprägt. Das Fertigwarenlager umfasst eine Fläche von 12.500 qm und bietet 91.000 Lagerplätze für 70.000 verschiedene Produkte. Dieser Wert resultiert aus den standardmäßig 700 lieferbaren Farben und den 10 unterschiedlichen Materialstärken. Die speziell für die Autoindustrie kreierten Sonderfarben sind darin noch nicht enthalten. Rund 60 Mitarbeitende organisieren hier die Warenbewegungen noch überwiegend mit Papierbelegen und greifen dabei 10 bis 15.000 mal pro Tag auf die Lagerplätze zu.

ZetesMedea mit großem Potenzial

Aber auch bei Gütermann werden die Prozesse Stück für Stück digitalisiert. 2021 machte man sich diesbezüglich auf die Suche nach einem geeigneten ITPartner. „Über LinkedIn wurde ich auf Zetes aufmerksam, die einen unverbindlichen Lager-Check anbieten“, erinnert sich Projektleiter Oliver Maier, der bei Gütermann zugleich die Rolle des stellvertretenden Lagerleiters übernimmt. Im November kam es zu einem ersten Treffen, bei dem das Potenzial verschiedener Optimierungsschritte mit dem Warehouse Execution System ZetesMedea aufgezeigt wurde.

„Das war keine Verkaufsveranstaltung, sondern ein sehr lösungsorientiertes Beratungsgespräch“, so Maier. „Wir haben sofort gespürt, dass die Chemie zwischen Zetes und uns stimmt und dass wir hier auf Augenhöhe diskutieren,“ berichtet Abteilungsleiter Frank Krause. Aber auch die Lösung ZetesMedea konnte überzeugen. „Mit ZetesMedea können wir unsere Prozesse in mehreren Stufen digitalisieren, ohne dabei große Risiken einzugehen“, bestätigt Christoph Kern, der das Projekt seitens der IT-Abteilung begleitet. Kern verantwortet die Schnittstellen zwischen ZetesMedea und dem bei Gütermann eingesetzten ERP-System SAP R3.

Digitalisieren der Inventur

Von allen Prozessen zwischen Warenannahme, Kommissionierung und Versand eignete sich vor allem die permanente Inventur, um der anfangs noch skeptischen Logistik-Mannschaft die Vorteile der Digitalisierung zu veranschaulichen. Sämtliche Lagerpositionen müssen im Laufe eines Jahres mindestens einmal gezählt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind pro Tag durchschnittlich 360 Positionen zu inventieren. An manchen Tagen werden bis zu 4.000 Positionen gezählt. Das funktionierte bislang mit Zweier-Teams, die in ruhigeren Geschäftszeiten mit Papier und Stift die Bestände einzelner Fächer festgestellt hatten. „Einer hat gezählt und der andere hat geschrieben und kontrolliert“, beschreibt Michael Reichenbach, der bei Gütermann die Lagerorte der jeweiligen Inventurläufe festlegt. Hierbei achtet er vor allem darauf, dass die laufenden Ein- und Auslagerungen nicht durch die Inventur behindert werden. Die Zähllisten erstellt er mit SAP.

Arbeitsalltag erleichtert

Diese wurden früher ausgedruckt und den Mitarbeitern übergeben. Jetzt werden sie digital an ZetesMedea übertragen. ZetesMedea ist bei Gütermann nicht nur als Cloudlösung, sondern auch als App auf den 15 neuen mobilen Computern vom Typ Honeywell CT45XP aktiv. Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz – Updates bis Version 13 sind von Honeywell garantiert. Ein integrierter 2D-Imager ermöglicht die direkte Datenerfassung, wobei sich Gütermann für die FlexRange Option entschieden hat. „Mit dem FlexRange-Scanner können unsere Mitarbeiter nicht nur im Nahbereich, sondern auch aus bis zu 10m Entfernung Barcodes erfassen, was den Arbeitsalltag wesentlich vereinfacht“, betont Maier.  Um die Inventur zu starten, muss sich der Mitarbeitende zunächst am CT45XP anmelden. Dies geschieht mit Hilfe seines persönlichen Barcodes, der hierfür gescannt wird. Direkt von der Startmaske aus kann danach die Inventurfunktion ausgewählt und der Prozess gestartet werden. Dieser wird jetzt von einem einzelnen Mitarbeiter in kürzerer Zeit durchgeführt, weil die lästigen Papierlisten entfallen. „Dadurch konnten wir nicht nur rund 30.000 Blatt Papier pro Jahr einsparen, sondern auch den Personaleinsatz für Inventuren auf einen Schlag halbieren“, stellt Lagerleiter Frank Krause fest.

Direktes Prüfen von Eingaben

Dem Mitarbeitenden wird auf dem 5 Zoll großen Display angezeigt, zu welchem Lagerfach er gehen muss und um welche Maßeinheit es geht. Je nach Produkt rechnet man bei Gütermann in Metern, Rollen, Stück, Karton, Pack oder Kilogramm. Am Lagerfach wird der Barcode des entsprechenden Behälters gescannt, woraufhin ZetesMedea die Richtigkeit des Standorts prüft. Nach dem Zählen der Artikel wird die Anzahl am CT45XP eingegeben und ebenfalls geprüft. „Etwaige Abweichungen von dem in SAP verbuchten Lagerbestand fallen sofort auf und werden dem Mitarbeiter umgehend am Display als Hinweis angezeigt“, erklärt IT-Experte Christoph Kern. In diesen Fällen muss das Zählergebnis nochmal überprüft werden. „Insgesamt hat dadurch die Bestandsqualität deutlich gewonnen, was uns der Wirtschaftsprüfer bestätigen konnte“, berichtet Reichenbach, der die Inventur im ersten Jahr mit ZetesMedea deutlich früher als sonst abschließen konnte.

Schnelles Einarbeiten & Cloud

Zu den weiteren positiven Effekten des digitalen Inventurprozesses mit Zetes- Medea zählt die automatisierte Archivierung. Mussten früher noch die Belege abgeheftet und 10 Jahre lang aufbewahrt werden, so geschieht dies heute unsichtbar und verlässlich in der Cloud. Nicht zuletzt können neue Mitarbeiter jetzt schneller eingearbeitet werden, weil die Arbeitsanweisungen von ZetesMedea auf den Displays der mobilen Computer eindeutig und leicht verständlich sind. ZetesMedea bietet Gütermann zusätzlich mit seinem Cloud basierten Webportal eine Live Übersicht über alle aktuell laufenden Aufträge und deren Status, sowie die Möglichkeit Aufträge zuzuweisen und zu priorisieren. Neben den vielen Vorteilen durch die Digitalisierung mit Zetes- Medea profitierte Gütermann auch von einer reibungslosen Projektabwicklung. „Das Projekt zur Umstellung der Inventur konnte innerhalb von nur vier Monaten abgeschlossen werden und wir rechnen bereits im nächsten Jahr mit der Amortisierung“, bilanziert Oliver Maier.

Unmittelbare Rückmeldung

Kein Wunder, dass Gütermann bereits den nächsten Arbeitsprozess auf Zetes- Medea und mobile Computer von Honeywell umgestellt hat: das Einlagern der rund 1.400 Lagerpositionen mit einem Gesamtgewicht von durchschnittlich 13t pro Tag. Hier erwartet das Unternehmen ähnliche positive Effekte und vor allem ein fehlerfreies Arbeiten. „Durch Zetes- Medea und die unmittelbare Rückmeldung an den Mitarbeiter über das Display werden wir Einlagerungsfehler völlig vermeiden“, erwartet Maier, der schon das Digitalisieren weiterer Arbeitsbereiche im Hinterkopf hat.

"Durch ZetesMedea und die unmittelbare Rückmeldung an den Mitarbeiter über das Display werden wir Einlagerungsfehler völlig vermeiden", Oliver Maier, Projektleiter Logistik, Gütermann GmbH

„Wir haben sofort gespürt, dass die Chemie zwischen Zetes und uns stimmt und dass wir hier auf Augenhöhe diskutieren", Frank Krause, Projektleiter Logistik, Gütermann GmbH
 

Informationen zum Projekt

Firma: A&E Gütermann
Industrie: Textilindustrie
Herausforderung:

• Digitalisieren manueller Prozesse in einem 150 Jahre alten Fertigwarenlager

• Hohe Ansprüche an die Bestandssicherheit

Lösung: ZetesMedea
Ergebnisse:

• 50 % weniger Personaleinsatz für die Inventur

• Erhebliche Zeitersparnis 

• Sichere Prozesse durch automatisierten Datenabgleich

• Höhere Mitarbeiterzufriedenheit

• Offenheit für weitere Digitalisierungsschritte

Über die Gütermann GmbH

Die Gütermann GmbH (Außenauftritt A&E Gütermann) mit Sitz im südbadischen Gutach im Breisgau ist ein traditionsreicher und weltweit operierender Nähfadenhersteller. Die Firma wurde 1864 von Max Gütermann gegründet und stellte einst die größte Nähseidenfabrik der Welt dar. Das Unternehmen ist heute Teil der US-amerikanischen Elevate Textiles, Inc. Das operative Geschäft unterteilt sich in die Sparten Consumer und Industry. In der Sparte Consumer richtet sich A&E Gütermann mit seinen Nähfäden und ergänzenden Produkten wie Perlen und Pailletten, Stoffen sowie diversen Kurzwaren am Endverbraucher aus. In der Sparte Industry entwickelt A&E Gütermann gemeinsam mit Geschäftskunden individuelle Apparel- und Non-Apparel-Lösungen. Rund 380 Mitarbeitende erwirtschafteten 2021 einen Jahresumsatz von 74 Mio. EUR (Quelle: Wikipedia).

www.guetermann.de

Weitere Informationen:
Cordula Steinhart
Zetes GmbH
Flughafenstr. 52b
22335 Hamburg
www.zetes.com/de

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